Unser buntester Trommler!
Fakten in Kürze:
Wissenschaftlicher Name: Dendrocopos major
Länge: 20-24 cm
Flügelspannweite: 34-39 cm
Brutzeit: April bis August; 1 Brut im Jahr
Nest: zimmert eine Höhle in meist kranke Laub- und Nadelbäume
Eier: 4-7; weiß
Alter: bis zu 13 Jahren
Wissenswertes
Ein besonderes Merkmal von Spechten ist das Trommeln. Es dient hauptsächlich als Signal, um Kontakt zu suchen und auch ihre Revieransprüche anzumelden. Daher hört man sie besonders häufig von Spätwinter bis in den Frühsommer, wenn die Spechte in schneller Folge mit dem Schnabel gegen einen guten Resonanzkörper schlagen. Im Wald, ihrem ursprünglichen Lebensraum, dienen ihnen hierfür vor allem dürre Äste. Aber auch in den Städten ist der Buntspecht immer häufiger anzutreffen. Als unser häufigster Specht kommt er sogar im Winter ans Futterhaus. Einige der städtischen Spechte haben festgestellt, dass Blechverschalungen, z.B. an Laternen oder Rohren, zum Leid der menschlichen Nachbarschaft, eine besonders gute Resonanz bieten. Unter Umständen suchen sie auch im weichen Dämmmaterial nach Nahrung und beschädigen zu dünn gewählte Deckplatten.
Doch eigentlich bieten ihnen vor allem alte und kranke Bäume alles notwendige, was wie brauchen. Unter der Rinde und im Holz suchen sie nach Insekten und deren Larven. In die Stämme zimmern die Buntspechte ihre Brut- und Schlafhöhlen. Diese werden häufig nicht in einem Stück fertig gestellt, sondern nach und nach bei Gelegenheit oder Bedarf vollendet. Um an die fetthaltigen nahrhaften Samen der Nadelbäume zu kommen klemmen die schlauen Vögel die Fichtenzapfen in Spalten von Stämmen ein und fixieren sie so, ähnlich einem Schraubstock. Trotz ihrer unverkennbaren Laute sind die Buntspechte hoch oben im Schattenspiel der Blätter nicht so leicht zu entdecken, auch wenn sie mit einem kurzen „kick“ auf sich aufmerksam machen oder bei Beunruhigung mit sehr schnellem „tschrett-tschrett-tschrett-tschrett…“ schimpfen.