Kleiber

Vielseitiger und hochbegabter Kletterspezialist

 

Fakten in Kürze:
Wissenschaftlicher Name: Sitta europaea
Länge: 12-14,5 cm
Flügelspannweite: 22,5-27 cm
Brutzeit: April bis Juli; 1 Brut im Jahr
Nest: in Baumhöhlen, Mauerlöchern oder Nistkästen; Schlupfloch wird verkleinert
Eier: 5-9; weiß, dunkelrot bis braun gefleckt
Alter: bis zu 9 Jahren
Wissenswertes
Mit seinem blaugrauen Rücken, dem schwarten Augenstreifen und seiner gebückten kopfüber hängenden Haltung ist der Kleiber unverkennbar.
Die Umgebung wird genau in Augenschein genommen.

Kein heimischer Vogel  ist so klettergewandt wie der Kleiber. Den kompakten Vogel mit seinem kräftigen Schnabel, blaugrauen Rücken und einem markanten schwarzen Augenstreif, sieht man häufig in Parks oder Gärten. Doch seine angestammte Heimat ist der geschlossene Hochwald. Auffällig sind seine geduckte Haltung und seine kräftigen Pfiffe, die schon von weitem sein Revier ankündigen.

Die Klettertechnik des Kleibers unterscheidet sich von denen des Spechtes oder des Baumläufers insofern, dass er den Schwanz nicht als Stütze benötigt. Mit weit ausgespreizten Zehen krallt er sich in die Rinde, dabei hängt er meist etwas schräg am oberen Fuß und stützt sich auf den unteren. Das erfordert kräftige Füße. Diese Technik ermöglicht ihm jedoch in allen Richtungen, senkrecht oder waagrecht sowohl nach oben als auch nach unten auf dem Baumstamm zu marschieren. Kein anderer Vogel beherrscht diese Kunst. Außerdem  können Kleiber ihren Oberkörper weit von ihrer Unterlage abheben, um ihre Umgebung aufmerksam zu prüfen.

Mit seinem Schnabel kommt er in jede Ritze.

Sein langer kräftiger Schnabel dient ihm dazu, aus Ritzen und Spalten Insekten herauszuholen, sowie kleinere Rindenstückchen abzusprengen, unter denen er Nahrung vermutet. In den kalten Monaten, fixiert er harte Samenkörner in Spalten und klopft sie mit seinem Schnabel auf. Für das  Zimmern einer Bruthöhle reicht sein Werkzeug jedoch nicht aus, daher muss er sich an ausgefaulte Astlöcher oder vorhandene Baumhöhlen halten. Diese sind jedoch heißbegehrt. Um sich die stärkere, unliebsame Konkurrenz, wie Spechte, Dohlen, Eulen, Hohltauben und Stare vom Leib zu halten, klebt der Kleiber seine Haustüre mit feuchter Erde oder Lehm zu, bis nur noch er durch das Schlupfloch passt. Damit sind die größeren Vögel ausgesperrt. Auch das innere seiner Nesthöhle wird mit klebearbeiten ausgebessert bis harte Kanten und Ecken verschwunden sind. Daher hat der Kleiber auch seinen Namen.

 

 

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