In den letzten zwei Jahren musste ich meinen Urlaub nach Frankreich coronabedingt leider immer wieder aufschieben. Doch dieses Jahr gab es kein Halten mehr und es ging mit Sack und Pack an den Chassezac, meine zweite Heimat im Département Ardèche.
Die Wiedersehensfreude war riesengroß und Alles immer noch so vertraut wie seit Kindertagen. Nun konnte ich ohne lange Recherche und Erkundungstouren an den bekannten Schauplätzen auf Motivsuche gehen.
In den Trockentälern wimmelte es in den verbliebenen Tümpeln und Pfützen von Kaulquappen, räuberischen Larven, Wasserskorpionen, Blutegeln, Fröschen, Molchen und vielem mehr. Die Sträucher, Bäume und Wiesen präsentierten in den kommenden zwei Wochen ihr schönstes Blütenkleid, welches eine Fülle an Insekten und Tagfaltern anlockte. Zum ersten Mal gelang es mir, mit dem Segelfalter einen der größeren Ritterfalter Europas vor den Sensor zu bekommen. Des weiteren sorgten Spinnentiere dafür, mir die lästigen Mücken und Fliegen vom Hals zu schaffen. Über mir kreisten, wie eh und je, die Schwarzmilane auf der Suche nach Aas. Auch ein Schlangenadler blitzte kurz am Himmel auf und verschwand wieder im Getümmel der Greifer.
Einige Orchideen konnten es auch schon nicht mehr erwarten, ihre besonderen Formen und Farben zu offenbaren, doch für die Bienenragwurz war es dann leider doch zu früh. Die zwei Wochen vergingen einfach viel zu schnell, und trotzdem konnte ich einige neue Szenen einfangen, welche mir schon lange im Kopf herumschwebten.