Wintervögel – Daily Soap auf der Terrasse

Der Frühling steht überall schon in den Startlöchern. Auch bei uns strecken die ersten Zwiebelblümlein ihre Knospen aus dem Boden. Obwohl viele von uns die sonnig-warmen Tage und das Sprießen der Pflanzen kaum erwarten können,  möchte ich euch heute trotzdem noch von meinem Heimkino erzählen, das mit Beginn der kalten Tage seine Premiere hatte.

Blaumeise vor dem gefüllten Teller.
Blaumeise hüpft in den gefüllten Teller – Attacke!!!
Blaumeise haut rein!
Vorsichtig nähert sich das Amselweibchen.

Diesen Winter hatte ich erstmals die Gelegenheit, im Garten Futterstellen für unsere Wintervögel zu platzieren. Die Jahre zuvor stand mir schlichtweg kein Garten zur Verfügung. Mit den Kindern bastelte ich Futtersäulen aus PET-Flaschen und hängende Vorrichtungen aus Erdnussdosen mit meisenknödelartigem Inhalt. Diese drapierten wir dann gut sichtbar vor dem Terrassenfenster und warteten auf den Besuch. Wer wohl alles kommen wird?

Zuerst waren die kleinen Piepmätze noch etwas skeptisch, und nur die ganz Mutigen wagten sich für Sekundenbruchteile an die Futterstellen. Für Bodenpicker wie Drosseln, Rotkehlchen, Heckenbraunelle und Finken wurde ein großer Trog mit Leckereien auf dem Boden angeboten. Die Amseln waren die ersten, die sich langsam mit tippelnden Schritten vorsichtig der Schüssel näherten und diese von allen Seiten misstrauisch beäugten. Doch als der Bann gebrochen war, gab es kein Halten mehr. Zu Hoch-Zeiten umringten zwölf Amseln und mehr den Trog und stritten sich um die Vorherrschaft über die leckeren Rosinen und Sonnenblumenkerne. Aber auch die mit Fett aufgesogenen Getreideflocken standen hoch im Kurs.

Einzig der Feldsperling darf mit der Amsel im Futtertrog nach Leckereien picken.

Rush Hour war Morgens, Mittags und am späten Nachmittag. Hierbei umschwirrten Meisen die hängenden Futterstellen und zeigten, was Flugkunst eigentlich bedeutet. Einige blieben länger, pickten und schauten sich jede zehntel Sekunde um. Andere schnappten sich ein Korn und flogen sofort wieder ins sichere Gebüsch. Bei derartiger Partystimmung das Treiben der Vögel zu beobachten – einfach schee!

Zu unseren regelmäßigen Gästen zählten am Boden jede Menge Amseln und zwei Rotkehlchen, wobei das eine bei Sichtung sofort vom anderen verjagt wurde. Ab und zu ließen sich auch eine Heckenbraunelle und ein Feldsperling blicken. In der Luft hingegen waren ausschließlich Kohl- und Blaumeise zugegen. Weitere Vogelarten haben sich nicht in die unmittelbare Nähe des Hauses gewagt. Daher brachte ich kurzerhand im Geäst eines Busches am Grundstücksrand eine weitere Futtersäule an. Diese wurde und wird heute noch von Grünfink, Buchfink und Erlenzeisig regelmäßig aufgesucht – von den Meisen ganz zu schweigen.

Mittlerweile werden die Tage wärmer und das Fett in den Erdnussdosen schmilzt und tropft auf das Geländer und die Terrasse. Zeit, die Vorrichtungen im Garten an möglichst schattigen Plätzen zu verteilen.

Erlenzeisig-Männchen (links) und -Weibchen (rechts) an der Futtersäule.

Das Füttern der Vögel über das ganze Jahr hinweg ist sehr umstritten. Doch eine Aussage deckt sich mit meinen Beobachtungen – die Wildvögel richten sich nach dem Naturangebot. Nur wenn sie keine Nahrung finden, besuchen sie die von uns angebotenen Futterplätze. Sobald jedoch die Natur den abwechslungsreichen Speisetisch eröffnet hat, nimmt die Zahl unserer Besucher rapide ab. Und für die Aufzucht der Jungen kommen definitiv nur Raupen und Insekten in Frage.

Für Interessenten habe ich zu einigen Vögeln Steckbriefe erstellt, die ihr Euch unter folgendem Link oder auch dem entsprechenden Menü gerne ansehen könnt. Die Liste wird stetig erweitert.

> Steckbriefe 

Die Blaumeise erkennt man gut an dem schwarzen Zorroband und der blauen Haube.
Vorsichtig nähert sich das Amselweibchen.
Der Feldsperling ist ein eher seltener Gast auf der Terrasse. Ein Zeichen für den Rückgang der Spatzen?
„Hmm! Wo sind denn hier die Rosinen hin!?“ – Amseln lieben die getrockneten Trauben.
Mit ihrem unscheinbaren Federkleid ist die Heckenbraunelle kaum zu erkennen.
Das Rotkehlchen ist immer auf der Hut – auch vor den wesentlich größeren Amseln.
„Was ist hier los? Wo ist das Futter? Das Personal war auch schon mal besser!“ Rotkehlchen sind sehr aufmerksam.
Nachdem sich die Blaumeise ein fettes Korn geschnappt hat, heißt es schnell weg.
Im Winter sind viele Wasserquellen zugefroren – da bleibt dem Buchfink nichts anderes übrig als Schnee zu schmelzen.
Erlenzeisig-Männchen (links) und -Weibchen (rechts) an der Futtersäule.
Erlenzeisig an der Futtersäule. Gezielt pickt er sich aus den vorhandenen Löchern das gewünschte Korn heraus.
Emsig pickt die Kohlmeise auf einer Erdnuss rum, um sie Stück für Stück zu futtern.
Aus den Futtersäulen fliegt immer wieder etwas auf den Boden, dann ist die Amsel zur Stelle und pickt die Sämereien auf.
Rotkehlchen im Anflug.
„Alles meins! Wehe es traut sich einer her!“ – Blaumeischen am Futterteller.
Geschickt schnappt sich das Amselmännchen ein Korn und Schwups ist es im Schlund verschwunden.
Amsel im Schlemmerparadies.
Meisen sind die kleinen Künstler der Lüfte. Hier eine Blaumeise im Anflug auf die Futterstelle.
Die hängenden Futterstellen sind den Meisen vorbehalten. Selten lässt sich hier auch das Rotkehlchen sichten.
Der Feldsperling ist etwas kleiner als der Haussperling und ihm bei Rivalitäten unterlegen.
Einzig der Feldsperling darf mit der Amsel im Futtertrog nach Leckereien picken.
Blaumeisen sind etwas kleiner als Kohlmeisen und haben eine blaue Haube.
„Ist da auch was für mich dabei?“- Rotkehlchen vor dem großen Futtertopf.
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Die Blaumeise erkennt man gut an dem schwarzen Zorroband und der blauen Haube.
Vorsichtig nähert sich das Amselweibchen.
Der Feldsperling ist ein eher seltener Gast auf der Terrasse. Ein Zeichen für den Rückgang der Spatzen?
"Hmm! Wo sind denn hier die Rosinen hin!?" - Amseln lieben die getrockneten Trauben.
Mit ihrem unscheinbaren Federkleid ist die Heckenbraunelle kaum zu erkennen.
Das Rotkehlchen ist immer auf der Hut - auch vor den wesentlich größeren Amseln.
"Was ist hier los? Wo ist das Futter? Das Personal war auch schon mal besser!" Rotkehlchen sind sehr aufmerksam.
Nachdem sich die Blaumeise ein fettes Korn geschnappt hat, heißt es schnell weg.
Im Winter sind viele Wasserquellen zugefroren - da bleibt dem Buchfink nichts anderes übrig als Schnee zu schmelzen.
Erlenzeisig-Männchen (links) und -Weibchen (rechts) an der Futtersäule.
Erlenzeisig an der Futtersäule. Gezielt pickt er sich aus den vorhandenen Löchern das gewünschte Korn heraus.
Emsig pickt die Kohlmeise auf einer Erdnuss rum, um sie Stück für Stück zu futtern.
Aus den Futtersäulen fliegt immer wieder etwas auf den Boden, dann ist die Amsel zur Stelle und pickt die Sämereien auf.
Rotkehlchen im Anflug.
"Alles meins! Wehe es traut sich einer her!" - Blaumeischen am Futterteller.
Geschickt schnappt sich das Amselmännchen ein Korn und Schwups ist es im Schlund verschwunden.
Amsel im Schlemmerparadies.
Meisen sind die kleinen Künstler der Lüfte. Hier eine Blaumeise im Anflug auf die Futterstelle.
Die hängenden Futterstellen sind den Meisen vorbehalten. Selten lässt sich hier auch das Rotkehlchen sichten.
Der Feldsperling ist etwas kleiner als der Haussperling und ihm bei Rivalitäten unterlegen.
Einzig der Feldsperling darf mit der Amsel im Futtertrog nach Leckereien picken.
Blaumeisen sind etwas kleiner als Kohlmeisen und haben eine blaue Haube.
"Ist da auch was für mich dabei?"- Rotkehlchen vor dem großen Futtertopf.
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